Naqoura |
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Die Szene wirkt wie aus dem Repertoire des absurden Theaters: Ein kleiner Flecken in der Südwestecke des Libanon. Eine staubige Landstrasse, die gen Süden ins Niemandsland führt. Direkt am Küstensaum liegt Camp Naqoura, das Hauptquartier der UN-Friedensmission im Libanon. Mehr als 3 000 Soldaten versehen hier als »eingezäunte Zweibeiner im Gehege« einen Dienst, dessen Sinn sich aus der Innenperspektive nicht erschliesst. Franz Hammerbacher, der bereits mit »Bravo Hotel« ein viel beachtetes Buch über den Soldatenalltag als Peacekeeper vorgelegt hat (»eine von Grund auf zivile, in einem ursprünglichen Sinne freundliche Phänomenologie«, so die Neue Zürcher Zeitung), hat sich noch einmal sonder Vorbehalt dem Mikrokosmos Bundesheer ausgesetzt und überrascht nun mit einem neuen, vielgestaltigen Band, der u. a. auch Gedichte, ein Kochrezept, ein Dramolett und einige Readymades, etwa zur »Rasureinschränkung«, enthält. »Naqoura« versammelt lakonische Miniaturen aus dem Innenleben einer militärischen Gemeinschaft, die einmal mehr auf vergnügliche Weise zeigen, dass Sprache auch in sozial extremen Lagen ein probates Mittel ist, der Welt zu begegnen.
Kategorie: Books Hersteller: Edition Korrespondenzen
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