Das "Treueverhältnis" des §266 StGB |
|
|
Fremdgeschäftsführung ist kein Akt blosser Bequemlichkeit. Sie ist alternativloses Instrument bei der Mehrung des allgemeinen Wohlstands. Entsprechend wichtig ist eine strafrechtliche Flankierung. In krassem Gegensatz hierzu steht die Kontroversität betreffend Konturen und Abgrenzbarkeit des 266 StGB. Namentlich das Merkmal „Treueverhältnis“ gilt als Ursache dafür, den Tatbestand in einer im Hinblick auf das Bestimmtheitsgebot bedenklichen Weite für Billigkeitserwägungen zu öffnen. Anstatt sich offensiv um einen einheitlichen Massstab für dieses Schlüsselmerkmal zu bemühen, haben sich Rechtsprechung und Literatur darauf beschränkt, eine bruchstückhafte Zusammenstellung von Fallgruppen zu verwalten. Unter Erweiterung bestehender und Hinzufügung neuer Fallgruppen scheint man sich damit abzufinden, das „Treueverhältnis“ zusehends in die Rolle eines regelmässig einschlägigen Merkmals ohne nennenswerte Ausgrenzungsfunktion zu drängen. Vor diesem Hintergrund bezieht die Untersuchung ihre Motivation sowohl aus dem Anspruch auf wissenschaftliche Begründung als auch aus dem Bedürfnis nach einem abschliessenden, leicht zu handhabenden Massstab für die strafrechtliche Praxis.
Kategorie: Books Hersteller: Dike Verlag Zürich
230,00 CHF
Lieferzeit: 1-2 Werktagen |
|

|
|