Das Runde im Eckigen. Fußball in der deutschsprachigen Literatur |
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Magisterarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: sehr gut, Freie Universität Berlin (Fachbereich Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Fussball ist ein wenig beachtetes Thema in der Germanistik, das sich jedoch, ähnlich wie andere Modernisierungsphänomene des zwanzigsten Jahrhunderts, in allen Bereichen der Literatur wiederfindet. Neben dem Film und der Popmusik hat sich der Sport zu einer typischen Massenerscheinung entwickelt. Dies gilt bis heute: Jede Saison ziehen bis zu 10 Millionen Zuschauer in die Fussballstadien, über acht Millionen Fernsehzuschauer hat die Bundesliga jeden Samstag in der Spielzeit. Während der Weltmeisterschaften werden sogar ansonsten uninteressierte Menschen zu Fussballfans. Mit dieser Arbeit wird versucht, zwei scheinbar unvereinbare Dinge zusammenzubringen: Fussball und Literatur. Die Idee dazu kam mir durch die Lektüre des Romans "Ballfieber (Fever Pitch)"1 des englischen Autors Nick Hornby, der im Frühjahr 1996 in kürzester Zeit zu einem Kultbuch unter Fussball- und Literaturbegeisterten wurde. Hier war die Verbindung von Fussball und Literatur bestens geglückt. "The best football book ever was written"2 begeisterte auch die Kritiker des Feuilletons, und die tageszeitung (taz) schwärmte: "»Fever Pitch« gehört mindestens zu den besten Büchern der neunziger Jahre." Wie kommt es, dass in der deutschen Literatur ein derartiges Massenphänomen wie Fussball nur als Marginalie vorkommt? Um diese Frage zu beantworten, war es auch nötig, die Ursprünge des Fussballs in Deutschland anhand von literarischen Texten zu betrachten. Das machte eine umfangreiche Recherche nötig. Ausser in satirischen oder ironischen Texten, in Kolportagegeschichten, in der Kategorie "Heiteres" und im Jugendbuch waren mir Fussballtexte bis dahin kaum bekannt. Bei der weiteren Suche stellte sich heraus, dass aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg keine Texte zu finden waren. Dies hing offensichtlich mit der mangelnden gesellschaftlichen Präsenz des Fussballs im Kaiserreich zusammen. Im zweiten und dritten Kapitel soll deshalb gezeigt werden, wie mit der zunehmenden Popularisierung des Sports in Deutschland auch der Fussball ein literarisches Thema wurde. Mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt sich das vierte Kapitel. Hier sollen die Zusammenhänge von Fussball und Gesellschaft des "Dritten Reichs" behandelt werden... -------- 1 Nick Hornby: Ballfieber ¿ Die Geschichte eines Fans, Hamburg 1996 2 René Martens: Ich träume von George - und Charlie N., in: die tageszeitung (taz) vom 20.4.96, S.24
Kategorie: Books Hersteller: GRIN
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