Der Mythos vom deutschen Shakespeare |
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Die Rezeption des englischen Dramatikers William Shakespeare als "dritter deutscher Klassiker" neben Goethe und Schiller hat eine lange Tradition. An der Ausbildung dieses Mythos hat die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft seit ihrer Gründung 1864 entscheidend mitgewirkt. Der Blick auf den "deutschen" Shakespeare war dabei stets nicht nur von wertfrei wissenschaftlichen, sondern immer auch von kulturellen und politischen Faktoren bestimmt. Dies gilt insbesondere für die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. #A>Die Autorin rekonstruiert die Geschichte der Gesellschaft von 1918-1945, stellt diese in den Kontext der Shakespeare-Rezeption und -Forschung und vergleicht die Arbeit der Shakespeare-Gesellschaft mit ähnlichen Institutionen wie etwa der Goethe-Gesellschaft. Dabei zeigen sich während der Weimarer Republik neben Traditionsbewusstsein, Nationalstolz und Autoritätsgläubigkeit auch liberale, republikanische Überzeugungen. Im "Dritten Reich" bzw. in den Kriegsjahren treten vermehrt ökonomische Zwänge, aber auch Probleme der Anpassung und Verweigerung in der Diktatur hervor. Insgesamt ist dieses Buch eine Fallstudie über das Verhältnis zwischen Kultur, Politik und Wissenschaft in einem brisanten Zeitraum deutscher Geschichte.
Kategorie: Books Hersteller: Böhlau Köln
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