Grammatik und Sprachwirklichkeit von 1640-1700 |
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Bei positiven wie negativen Stellungnahmen zur Bedeutung der Grammatiker des 17. Jahrhunderts im schriftsprachlichen Ausgleichsprozess handelt es sich zumeist um pauschale Bemerkungen, die konkreter empirischer Nachweise ermangeln. Um den Zusammenhang von Grammatik und Sprachrealität verlässlich aufzuzeigen, ist der Verfasser einerseits den Sprachregeln der Grammatiker systematisch nachgegangen und hat andererseits, vor allem durch die Rekonstruktion der sprachlichen Änderungen in mehrfach aufgelegten Drucken einschliesslich der Lutherbibel, die textuelle Sprachwirklichkeit in ihrer historischen Entwicklung erfasst. In der Sprachpraxis werden in den Bereichen Orthographie, Deklination, Konjugation, Wortbildung und Syntax Korrekturen vorgenommen, die im wesentlichen mit der Theorie der Grammatiker übereinstimmen. Dies bedeutet aber nicht, dass die Vorschriften der Theoretiker den herrschenden Sprachgebrauch nur nachträglich kodifiziert hätten; die Grammatiker gehen vielmehr in der Rechtschreibung der Sprachpraxis oft und in der Formenlehre vielfach voraus, obwohl sie auch zuweilen den Bezug zur Sprachwirklichkeit verlieren. In der Wortbildung erarbeiten sie deren regelmässige Strukturiertheit. Die Sprachnormenvorstellungen der gelehrten Theoretiker und der Praktiker decken sich weitgehend; überdies nehmen die Grammatiker auch Einfluss auf die lokale und überregionale Praxis.
Kategorie: Books Hersteller: De Gruyter
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